34 Inseln der Südägäis fordern Touristen-Eintrittsgebühr, um Overtourismus zu bekämpfen

Kurznachricht vom Montag, 13. Oktober 2025: 34 Inseln der griechischen Südägäis drängen auf eine symbolische Eintrittsgebühr für Tagesausflügler, um Overtourismus zu bekämpfen, die lokale Infrastruktur zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

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Ein mutiger Schritt gegen den Overtourismus

Das Thema Overtourismus sorgt in Griechenland erneut für Aufsehen. Diesmal fordern 34 Inseln in der Südägäis – darunter einige der beliebtesten Reiseziele des Landes – das Recht, eine Eintrittsgebühr für Tagesausflügler zu erheben.

Laut einem aktuellen Bericht von Kathimerini  wurde der Vorschlag offiziell von der Regionalen Vereinigung der Gemeinden (PED) der Südägäis eingereicht. Das Ziel? Die lokale Infrastruktur zu entlasten, empfindliche Ökosysteme zu schützen und ein ausgewogeneres Tourismuswachstum auf den Inseln zu fördern.

Warum eine Eintrittsgebühr?

Die Gemeindevertreter argumentieren, dass Tagesausflügler, insbesondere diejenigen, die mit Kreuzfahrtschiffen und privaten Yachten anreisen, oft nur wenig zur lokalen Wirtschaft beitragen. Sie übernachten nicht vor Ort, belasten jedoch die öffentlichen Dienste erheblich – von der Abfallentsorgung und Wasserversorgung bis hin zur Energieversorgung und Abwasserentsorgung.

Die vorgeschlagene Gebühr wäre symbolisch, aber proportional, würde Fairness gewährleisten und gleichzeitig Mittel für die Instandhaltung und Verbesserung der lokalen Infrastruktur generieren. Wichtig ist, dass die Einnahmen direkt an die Inselgemeinden zurückfließen und Projekte unterstützen würden, die sowohl den Einwohnern als auch den Besuchern zugutekommen.

Kontext: Griechenlands neue Kreuzfahrtpassagiergebühr

Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Griechenland sich darauf vorbereitet, seit 21. Juli 2025 gemäß Artikel 42 des Gesetzes 4256/2014 eine neue Kreuzfahrtpassagiergebühr einzuführen. Die Gebühr wird saisonal variieren, um die Überlastung in den Spitzenmonaten (Juli–August) zu verringern und Reisen in der Nebensaison zu fördern.

Zusammen spiegeln diese Maßnahmen ein wachsendes Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Kosten des Massentourismus wider – und eine Verlagerung hin zu einer Politik, die Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt.

Lehren aus Venedig

Die Idee ist in Europa nicht neu. Venedig hat bereits eine ähnliche „Eintrittsgebühr für Tagesausflügler” eingeführt, um die Auswirkungen von Overtourismus, Überlastung und Abnutzung der Infrastruktur zu mildern. Der Vorschlag der Südägäis orientiert sich an solchen Modellen und passt sie an die besonderen Gegebenheiten der griechischen Inseln an.

Wie geht es weiter?

Der Vorschlag dürfte eine öffentliche Konsultation und institutionelle Debatte auslösen, da die Umsetzung eines solchen Systems gesetzliche Änderungen und eine sorgfältige technische Planung für die Gebührenerhebung und -durchsetzung erfordern würde.

Dennoch bleiben die lokalen Entscheidungsträger entschlossen: Wenn die meistbesuchten Inseln Griechenlands nachhaltig gedeihen sollen, muss sich der Tourismus weiterentwickeln.

„Es geht nicht darum, Besucher abzuschrecken“, erklärte ein Bürgermeister, „sondern darum, sicherzustellen, dass der Tourismus unsere Inseln unterstützt und nicht überfordert.“

Schlussbemerkungen

Angesichts des weltweiten Aufschwungs des Reiseverkehrs auf Rekordniveau markiert die Initiative der Südägäis einen Wendepunkt für den griechischen Tourismus. Die Balance zwischen wirtschaftlichen Chancen und ökologischer und sozialer Verantwortung ist keine leichte Aufgabe – aber eine, die die Zukunft des Inseltourismus in Griechenland bestimmen könnte.

NeaKriti

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