Chania

Chania, zweitgrößte Stadt Kretas (60.000 Einwohner) und ehemalige Hauptstadt von 1851-1972.
Besichtigung der Stadt, des Marine-Museums und die Umgebung.

Chania port
Der ‚Venezianische Hafen‘ von Chania. Rechts der Leuchtturm, in der Mitte die Festung Firkas.

Besichtigung von Chania

Minarett der Agios-Nikolaos-Kirche
Gasse mit Blick zum Minarett der Agios-Nikolaos-Kirche.
Man betritt Chania durch die Souda-Straße, einem schönen Boulevard mit hohen Platanen, eine der schönsten und malerischen Straßen auf Kreta. Wenn man die Stadt erreicht hat, folgt man der Straße Nearchou und anschließend dem Anfang der Straße Stratigou Tzanakaki, wo sich der öffentliche Garten befindet, welcher während der Türkenherrschaft von Rauf Pascha im Jahr 1870 angelegt wurde.

Verschiedene Reisebüros und das Büro der Fluggesellschaft Olympic Airways befinden sich links und rechts der Straße, welche am Platz Sophocli Venizelou endet.
Gegenüber befindet sich der öffentliche Markt, eine reizvolle, kreuzförmige Struktur mit Türen an allen vier Seiten, in denen neben Lebensmittelgeschäften auch Fischläden, Gemüsehändler und Metzgereien untergebracht sind. Weiter westlich ist die Straße Chalidon, eine malerische Straße, welche in die Altstadt hinein und zum Venezianischen Hafen führt.

Wenn man der Chalidon-Straße entlang läuft, sieht man einen Platz auf der rechten Seite, an dessen Rückseite sich die Kathedrale von Chania befindet. Genannt Trimartyri, eine Kirche mit einem dreifachen Seitenschiff, wobei der Mittelgang der heiligen Jungfrau gewidmet ist, der Norden Agios Nikolaos und der Süden den ‚Drei Hierarchen‘.

Gegenüber der Kirche befindet sich die renovierte venezianische Kirche San Francesco, die größte und majestätische venezianische Kirche auf Kreta. Heute ist das Archäologische Museum von Chania in der Kirche untergebracht.

Am Hafen von Chania
Am Hafen von Chania.

Die Altstadt befindet sich rund um den Venezianischen Hafen herum. Sie hat engen Gassen, mit zwei- oder dreistöckigen alten Häusern im venezianischen, türkischen und anderen Stilrichtungen, welche mit einer Vielzahl von Farben bemalt sind und über Holz-Balkone verfügen. In den Erdgeschossen befinden sich moderne Geschäfte, Restaurants, Tavernen und Nachtclubs sowie auch Hotels.
Am nordwestlichen Ende des Hafens ist die Festung ‚Firkas‘, wo die griechische Flagge zum ersten Mal im Jahr 1913 gehisst wurde. Heute beherbergt es das Marine-Museum von Chania.

Am östlichen Ende des Hafens sind die venezianischen Werften, die im 15. Jahrhundert gebaut wurden. Ein Wellenbrecher aus großen Steinen schützt den Hafen, der vierzig Galeeren aufnehmen konnte. Dort befinden sich in der Mitte die Ruinen einer Festung und der Zugang zum Venezianischen Leuchtturm, einem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert, welches von den Ägyptern im Jahr 1830 wiederhergestellt wurde.

enezianischen Werften von Chania
Die venezianischen Werften von Chania.

Am südöstlichen Ende des Hafens ist der Kastelli-Hügel, wo die Venezianer eine Festung errichteten. Während des 2. Weltkrieg wurden viele Gebäude durch die Bomben zerstört und die Umgebung hat ihr ursprüngliches Erscheinungsbild verloren.


 Fischerhafen von Chania
Am Fischerhafen von Chania.

Das historische Viertel von Chalepa ist im östlichen Teil der Stadt. Es verbindet zu wichtigen historischen Ereignisse aus dem Ende des vorletzten Jahrhunderts und es ist der Ort, wo sich der alte Palast von Prinz Georg, das Haus von Eleftherios Venizelos und die Kirche von Ayia Magdalena befinden.

byzantinische Mauer Chania
Reste der alten byzantinischen Mauer von Chania.

Das Archäologische Museum von Chania befindet sich in der Kirche St. Francis in der Straße 21 Chalidon. Es enthält archäologische Funde aus der Gegend von Chania und aus dem ganzen Westen von Kreta – von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit: Keramik aus der Jungsteinzeit und minoische Epoche aus der Höhle von Platyvolos, Töpferwaren aus der Vor-Palast-Zeit (ca. 3.000-2.000 v.Chr) aus der Siedlung Kastelli Chanion, frühe geometrische und geometrische Vasen, Steinwerkzeuge und Vasen, Steintafeln mit Schriftzeichen Linear A, Siegelsteine, Werkzeuge aus der Nachpalastzeit Werkzeuge, Dolche, vielfarbige Sarkophage, Pyxiden, Vasen, Figuren und Statuen aus der klassischen und hellenistischen Periode sowie Mosaikfußböden aus Chania aus dem 3. Jahrhundert n.Chr.

 

Das Volkskundemuseum von Chania befindet sich in einem Raum der öffentlichen Bibliothek, welche an der Kydonias-Allee untergebracht ist, mit Ausstellungen der Volkskunst. Das Historische Archiv von Kreta befindet sich zusammen mit einem Museum in einem neoklassizistischen Gebäude bei der Strasse 20 Sfakianaki, welches verschiedenen Ausstellungen, historische Sammlungen und andere interessante Dinge beinhaltet. Ein Raum ist Eleftherios Venizelos mit seinen persönlichen Eigentümern gewidmet. Die Städtische Galerie befindet sich in einem Raum des städtischen Megaron und das Marine-Museum ist in der Festung Firkas mit verschiedenen Ausstellungsstücken zur griechischen Marine-Geschichte untergebracht (ausführlicher Bericht dazu weiter unten).

Weißen Berge
Die Weißen Berge sind hier im Hintergrund zu sehen, weiter vorne der Flughafen Chania auf der Akrotiri-Halbinsel.

Von großem Interesse ist zudem Chersonisos (Akrotiri) nordöstlich von Chania, welches man über die Eleftheriou Venizelou nach 4,5 km erreichen kann. Links ist der Hügel des Profitis Ilias, welcher eine wichtige Rolle in der Geschichte Kretas während der Rebellion von 1897 spielte. Eleftherios Venizelos leitete den Revolutionsrat, welcher seinen Sitz auf dem Hügel hatte. Von dieser Stellung aus waren die Handvoll Rebellen konfrontiert mit den Angriffen der türkischen Truppen von Land aus und dem Beschuss durch die europäischen ‚Schutzmächte‘, welche in den Hafen von Chania eingelaufen waren, um den Türken zu helfen. Trotzdem setzen sich die Rebellen letztendlich durch.
Heute befindet sich ein Denkmal und die einfachen Gräber von Eleftherios Venizelos und seinem Sohn Sophoclis auf diesem Hügel.

Hotels und Unterkünfte in und um Chania

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Kloster Moni Agia Triada

Kloster Moni Agia Triada
Kloster Moni Agia Triada.

Weiter nördlich auf der Halbinsel Akrotiri, wo sich der heutige Flughafen von Chania befindet, an den Hängen des Bergs Tzombomylos in der Nähe des Dorfes Koumares (15 km von Chania) liegt in einer wunderschönen Landschaft, welche mit Olivenhainen, Weinbergen und Zypressen bedeckt ist, das Kloster von Agia Triada. Es wurde im 17. Jahrhundert von zwei venezianischen Mönche der Familie Tzangaroli gebaut, welche den orthodoxen Glauben angenommen hatten. In der Mitte des Klosters ist eine majestätische Kreuzkirche, gewidmet Agia Triada sowie zwei Seitenkapellen für Zoodochos Pigis und loannis Theologos. Der hochgewachsene Glockenturm, welcher das Dorf überblickt, wurde 1864 an der Fassade des Klosters gebaut. Das Kloster war sehr wohlhabend und hielt eine Bildungstradition aufrecht.

 


Marine-Museum

Festung 'Firkas'
Hafenpromenade von Chania, das rote Gebäude rechts das Marine-Museum und Teil der ehemaligen Festung ‚Firkas‘.

Das Marine-Museum von Kreta wurde 1973 in Chania erstmals eingerichtet und erhielt schon eine Auszeichnung von der Historisch-Ethnologischen Gesellschaft für seine Arbeit. Es befindet sich am Zugang zur venezianischen Festung ‚Firkas‘, welche die Hafeneinfahrt beherrschte.

Marine-Museum von Chania
Im Marine-Museum von Chania.

Die gezeigten Ausstellungsstücke im Marine-Museum sind vor allem für den Enthusiasten wegen ihrer zahlreichen, wunderbaren Schiffsmodelle sowie Dioramen und alten Karten des venezianischen Chania sowie antiker Seeschlachten faszinierend.
Das zweistöckige Museum hat 13 Ausstellungsbereiche, welche von der Antike bis zur Schlacht um Kreta reichen.


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Man beginnt mit der Besichtigung des Marine-Museums im Foyer, wo das Zeitalter der venezianischen Herrschaft über Kreta von 1204 bis in das Jahr 1669 behandelt wird. Es werden Modelle der venezianischen Festungen und von Chania aus dieser Zeit ausgestellt.
Chania selbst wurde aber bereits 1645 nach einer zweimonatigen Belagerung von den Türken unter schweren Verlusten erobert, was schon dadurch zum Ausdruck kommt, das der türkische Befehlshaber nach seiner Rückkehr wegen des Verlustes von 40.000 Mann hingerichtet wurde !

Diorama vom Hafen von Chania
Diorama vom Hafen von Chania während der venezianischen Herrschaft.

Ein Korridor von dem venezianischen Bereich führt zu den anderen Ausstellungshallen im Erdgeschoss.
Zuerst erreicht man eine interessante Muschelsammlung in verschiedenen Farben und Größen. Ebenfalls sind Amphoren aus antiken Schiffswracks ausgestellt.

Modell einer römischen Tireme
Modell einer römischen Tireme.

Im nächsten Ausstellungsbereich finden sich Modelle von Schiffe aus der Bronzezeit bis hin zu den Römern. Hier gibt es einen Nachbau des minoischen Schiffes Symio sowie das Modell einer athenischen Triere. Dazu Panoramen antiker Seeschlachten, vor allem aus den Perserkriegen.

Seeschlachten während der Perserkriege
Dioramen von Phasen von Seeschlachten während der Perserkriege.

Dann folgt der Ausstellungsbereich mit Schiffsmodellen aus der byzantinischen und osmanischen Zeit, darunter die Korvette.

In der vierten und letzten Halle im Erdgeschoss finden sich Schiffsmodelle von dem griechischen Unabhängigkeitskrieg im Jahr 1821 über den Anschluss von Kreta an Griechenland bis hin zu den beiden Balkankriegen von 1912 und 1913 und dem 1. Weltkrieg.

Im großen Ausstellungsbereich im Obergeschoss befinden sich Ausstellungsstücke aus dem 2. Weltkrieg bis in die heutige Zeit sowie der griechischen Handelsflotte.
Besondere Beachtung hierbei verdienen der griechische Kreuzer Elli, das Unterseeboot Papanikolis und kleinere Schiffe der Handelsmarine, wie die Theseus und Elpis.

Am eindrucksvollsten ist jedoch der Nachbau einer Brücke eines Torpedobootes aus dem 2. Weltkrieg, mit authentischen Maschinengeräusche und dem Eindruck für den Besucher, sich über das offene Meer zu bewegen.

Brücke eines Torpedobootes
Nachbau der Brücke eines Torpedobootes.

Ein guter Teil der Ebene befasst sich auch mit der Schlacht um Kreta und zeigt lebensgroße Figuren von britischen, neuseeländischen und griechischen Soldaten sowie kretischen Freiheitskämpfern. Dazu kommen eine große Anzahl von Fotos und Ausrüstungsgegenständen deutscher Fallschirmjäger und der Besatzungstruppen.

Das Museum verfügt auch über eine gut sortierte Bibliothek mit Büchern in griechischer und anderen Sprachen über das Sachgebiet der Marinekunde.
Dazu finden Abends während der Saison im Hof des Marine-Museums Vorführungen griechischer Volkstänze statt.

Wenn man das Haupttor zum Marine-Museum durchschreitet, erreicht man auch die kleine Marinefestung ‚Firkas‘ und kann auf die renovierten Befestigungen zur Seeseite hinauf gehen. Hier wurde zum ersten Mal die griechische Fahne auf Kreta im Jahr 1913 gehisst.

Besuchszeiten und Eintritt

Das Marine-Museum ist in der Saison (vom 1. April bis 31. Oktober) täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet und außerhalb von 9 bis 14 Uhr.
Der Eintritt beträgt für Erwachsene 2,50 €, Studenten 1,50 € und Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt.

Weitere Fotos aus dem Marine-Museum:

Wegbeschreibung zum Marine-Museum

map creteZur Karte mit der Wegbeschreibung zum Marine-Museum in Chania:
Hier klicken: Wegbeschreibung Marine-Museum Chania.


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