Immobilienkrise durch den Zusammenbruch des Wohnungsangebotes

Die Immobilienkrise in Griechenland und auf Kreta: Warum das Wohnungsangebot zusammengebrochen ist und die neuen staatlichen Maßnahmen dagegen – Mietbeihilfen und Prämien.

Wohnhäuser in Heraklion
Wohnhäuser in Heraklion

Der griechische Immobilienmarkt kämpft mit einer anhaltenden Verknappung an verfügbaren Wohnobjekten. Die Preise für Kauf und Miete steigen trotzdem immer weiter.

Diese Knappheit entsteht nicht einfach so, sondern durch interne Marktmechanismen, die das Angebot künstlich klein halten. Viele Immobilien bleiben in einem Status, der ihren Verkauf oder ihre Vermietung verzögert oder sogar verhindert.

Verschiedene Faktoren verschärfen das Problem. Zahlreiche Immobilien stecken in „roten“ Krediten fest, die erst nach langen juristischen und technischen Prozessen wieder auf den Markt kommen.

Außerdem schrumpft das Angebot für dauerhafte Mieter, weil immer mehr Wohnungen für kurzfristige touristische Vermietungen oder Investorenprojekte genutzt werden. Gleichzeitig machen rechtliche Einschränkungen und hohe Kosten bei Material und Energie den Neubau von Wohnungen fast unmöglich.

Wichtige Erkenntnisse

  • Das Wohnungsangebot in Griechenland schrumpft, obwohl die Nachfrage steigt.
  • Investitionen und langwierige Verfahren halten viele Immobilien vom Markt fern.
  • Neubau bleibt durch hohe Kosten und strenge Regulierungen stark eingeschränkt.

Ungleichgewicht auf dem griechischen Immobilienmarkt treibt Preise in die Höhe

Akropolis
Akropolis in Athen.

Der Immobilienmarkt in Griechenland leidet unter einem deutlichen Mangel an verfügbarem Wohnraum. Besonders in Regionen wie Attika treiben die Angebotsbeschränkungen die Preise immer weiter nach oben.

Preissteigerungen im Überblick:

  • Durchschnittliche Wohnungspreise stiegen im zweiten Quartal 2025 um 7,3 % gegenüber dem Vorjahr.
  • Neubauten verteuerten sich um 6,8 %, ältere Immobilien sogar um 7,6 %.
  • In Athen kletterte der Preisindex um 5,9 %, während Thessaloniki und andere Regionen einen Anstieg von 8,8 % sahen.
  • Auch die Mieten zogen kräftig an und liegen fast wieder auf dem Niveau von 2011.

Die Nachfrage im Inland bleibt hoch, und auch ausländische Investoren zeigen großes Interesse. Trotzdem gibt es einfach zu wenig Neubauten und verfügbare Wohnungen.

Warnung vor systemischen Risiken und Belastungen für Haushalte

Die Bank von Griechenland (BoG) meint, dass die direkte Gefahr für Banken durch wenige neue Hypothekenkredite gering bleibt.

Trotzdem sorgt das anhaltende Preiswachstum bei knappem Immobilienangebot für ein Umfeld, das zyklische systemische Risiken für den gesamten Immobilienmarkt begünstigt.

Marktteilnehmer sagen, die Lage verschärft sich, wenn Immobilien, die in den Portfolios von Fonds und Dienstleistern festhängen, nicht bald auf den Markt kommen.

Diese Blockade verschärft das Ungleichgewicht am Markt spürbar.

Haushalte in Griechenland kämpfen gerade mit steigenden finanziellen Belastungen durch hohe Wohnkosten.

  • Im Schnitt gehen 35,5 % des Einkommens für Wohnkosten drauf.
  • Fast jeder dritte Bürger (29 %) gibt mehr als 40 % seines Einkommens fürs Wohnen aus.
  • Griechenland steht damit an der Spitze der EU, weit vor Ländern wie Dänemark.

Greek Reporter

Mietpreise steigen weiter: Welcher Bezirk auf Kreta führt die Spitze an

Rethymno
Islamische Gebetstürme und Moscheen beherrschen das Bild von Rethmyno.

Die Mietpreise auf Kreta steigen weiterhin und setzen Mieter ziemlich unter Druck.

Viele finden einfach keine bezahlbare Wohnung mehr oder erleben wiederholte Mieterhöhungen, die das Budget sprengen.

Laut einer aktuellen Untersuchung sind die durchschnittlichen Mietpreise 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 % gestiegen.

Vor allem in touristisch beliebten Regionen verschärfen Plattformen wie Airbnb den Druck, weil sie das Angebot an langfristigen Mietwohnungen verringern.

Auf Kreta gibt es große Unterschiede bei den Preisen pro Quadratmeter:

  • Im Bezirk Heraklion liegt der Durchschnitt bei etwa 8 Euro pro Quadratmeter.
  • Der Bezirk Chania verzeichnet höhere Preise mit rund 9,3 Euro pro Quadratmeter.
  • Spitzenreiter ist der Bezirk Rethymno, mit einem Durchschnitt von 10,9 Euro pro Quadratmeter.

Die steigende Nachfrage zusammen mit wachsendem Tourismus treibt diese Entwicklung an.

Immobilienbesitzer fordern Lösungen, zum Beispiel neue Wohngebäude zu errichten und ungenutzte Immobilien wieder auf den Markt zu bringen.

Sie schlagen vor, durch Steuererleichterungen und bessere Finanzierungsmöglichkeiten Anreize für den Wohnungsbau zu schaffen.

So soll die anhaltende Wohnungsnot auf Kreta langfristig gemildert werden—ob das klappt, bleibt abzuwarten.

NeaKriti

Wohnunterstützung: 8+1 neue Maßnahmen für Eigentümer und Mieter

Wohnhäuser auf Kreta
Wohnhäuser auf Kreta

Die Regierung hat ein ziemlich umfangreiches Paket mit neun neuen steuerlichen und finanziellen Maßnahmen rausgehauen. Sie will damit Eigentümern von Immobilien und Mietern gleichermaßen unter die Arme greifen.

Unterm Strich geht es um rund 450 Millionen Euro, die bis 2026 gestaffelt fließen sollen.

Ein neues Herzstück ist die einmalige Mietrückerstattung, die schon im November an etwa eine Million Haushalte ausgezahlt werden soll. Betroffene Mieter bekommen dann eine Zahlung, die einer kompletten Monatsmiete entspricht.

Wie hoch diese Förderung ausfällt, richtet sich nach den im Vorjahr gemeldeten Mietkosten. Man denkt dabei nicht nur an Hauptwohnsitze, sondern auch an Studentenwohnungen.

Wer Anspruch hat, hängt von Einkommen und Besitz ab. Schätzungsweise 80 % aller Mietparteien dürften berechtigt sein.

Diese Rückerstattung kommt noch obendrauf zu bestehenden Wohn- und Studienbeihilfen. Sie soll jedes Jahr wieder fließen.

Maßnahme
Zielgruppe
Umfang
Beginn
Finanzierung
Mietrückerstattung
Mieter
1 Monatsmiete pro Jahr
November 2025
Einnahmen aus Steuerkontrolle
Immobilienbesitzer
Steuerliche Entlastung
Ab 2026
Staatshaushalt
Direkte finanzielle Zuschüsse
Mieter und Eigentümer
Finanzielle Unterstützung
Bis 2026
Staatshaushalt
Weitere 7 ergänzende Maßnahmen
Eigentümer & Mieter
Unterschiedlich
2026
Staatshaushalt

Die geplanten Steuererleichterungen sollen Hunderttausenden von Immobilieneigentümern finanziell Luft verschaffen. Die Maßnahmen versuchen, die stark gestiegenen Wohnkosten zumindest ein Stück weit abzufedern.

Neben der Mietrückerstattung will man die geförderten Beträge laufend anpassen. Steigen die offiziell gemeldeten Mieten, kann die Unterstützung also auch nach oben gehen.

So will die Regierung die echten Mietpreise transparenter machen. Das soll auch helfen, Soforthilfen realistischer zu berechnen.

Die Mietrückerstattung bleibt keine Einmalzahlung, sondern wird jedes Jahr ausgezahlt. Das Geld dafür kommt unter anderem aus strengeren Steuerkontrollen.

Im nächsten Jahr kündigt die Regierung noch weitere Maßnahmen an, die verschiedene Bereiche der Wohnförderung betreffen. Die Details stehen noch nicht komplett fest, aber das Spektrum soll ziemlich breit sein – von neuen Regulierungen bis zu Förderungen für private Investitionen im Wohnungsmarkt.

  • Rückerstattung einer vollen Monatsmiete an Mieter ab November 2025
  • Steuerliche Erleichterungen für Immobilieneigentümer ab 2026
  • Finanzielle Zuschüsse, die sowohl Mietern als auch Eigentümern zugutekommen
  • Ausbau der Transparenz bei Mietangaben durch Anpassung der Förderhöhen
  • Finanzierung durch staatliche Haushaltsmittel und Einnahmen aus Steuerkontrollen
  • Langfristige und wiederkehrende Umsetzung der Maßnahmen

Erstattung einer Monatsmiete im November

Im November 2025 startet eine neue finanzielle Unterstützung für Mieter.

Rund eine Million Haushalte, die zur Miete wohnen, erhalten eine Rückerstattung in Höhe einer vollen Monatsmiete.

Die Höhe der Erstattung richtet sich nach den tatsächlich gemeldeten Mietzahlungen für das Jahr 2024.

Die Auszahlung kann bis zu 800 Euro betragen und der Staat zahlt sie direkt an die berechtigten Mieter aus.

Dieses Programm betrifft sowohl Hauptwohnsitze als auch studentischen Wohnraum.

Ungefähr 80 % aller Mieter im Land erfüllen die Einkommens- und Vermögenskriterien dafür.

Die Rückerstattung kommt zu bereits bestehenden Wohn- oder Studienbeihilfen noch dazu.

Der Staat finanziert das Programm durch Einnahmen aus der Bekämpfung von Steuerhinterziehung.

Man plant das Ganze auf längere Sicht und will es nicht so schnell wieder einstellen.

Wenn mehr Mieter und Vermieter die tatsächlich gezahlte Miete korrekt melden, könnte die Unterstützung in Zukunft steigen.

Das schafft schon einen Anreiz, die Mietkosten genau zu deklarieren.

Serie von acht neuen Maßnahmen für 2026

Nach der Rückerstattung der Monatsmiete kommen 2026 acht weitere Maßnahmen, die gezielt die Wohnsituation für Eigentümer und Mieter verbessern sollen.

Das Paket umfasst unter anderem Steuererleichterungen für Hausbesitzer und direkte Finanzhilfen für Mieterhaushalte.

Insgesamt stehen rund 450 Millionen Euro bereit, um Wohnungsprobleme abzubauen.

Etwa eine Million Immobilien und über 12.000 Wohngebiete profitieren von den geplanten Eingriffen.

Die Maßnahmen werden schrittweise umgesetzt.

Sie zielen darauf ab:

  • Die finanzielle Belastung von Mietern merklich zu senken
  • Eigentümer von Immobilien steuerlich zu entlasten
  • Den Wohnungsmarkt insgesamt zu stabilisieren und die Transparenz zu erhöhen
Maßnahme
Zielgruppe
Finanzielle Größenordnung (2026)
Haupteffekt
Steuererleichterungen
Immobilienbesitzer
Mehrheitlich
Geringere Steuerlast
Mietzuschüsse und Rückzahlungen
Mieter
Bis zu 800 Euro pro Haushalt
Belastungsminderung bei Wohnkosten
Transparenzförderung
Mieter & Vermieter
Genauere Angabe und Kontrolle der Mietpreise

Ob das am Ende wirklich reicht, um die Wohnprobleme zu lösen? Das wird sich zeigen. Aber immerhin – Mieter und Vermieter dürfen wohl auf ein bisschen mehr Unterstützung vom Staat hoffen.

Hania News

So erhalten Immobilienbesitzer bis zu 36 Monate steuerfreie Mieteinnahmen

wohnung leer
Leerstehende Wohnung

Ab November 2025 bekommen Immobilienbesitzer in Griechenland die Möglichkeit, für bis zu drei Jahre keine Einkommenssteuer auf Mieteinnahmen zu zahlen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder?

Die Sache hat natürlich Bedingungen: Die Steuerbefreiung greift nur, wenn die Wohnung mindestens 36 Monate leer stand und jetzt neu vermietet wird. Das betrifft also nicht einfach jede beliebige Immobilie.

Damit eine Wohnung überhaupt zählt, muss sie in den letzten drei Steuererklärungen als „leerstehend“ gemeldet gewesen sein. Sie durfte in dieser Zeit weder vermietet noch selbst genutzt oder kostenlos überlassen worden sein.

Falls die Immobilie vorher über Plattformen wie Airbnb vermietet wurde, genügt es, dass sie mindestens ein Jahr im entsprechenden Register stand. Erst dann darf man auf langfristige Vermietung umsteigen und von der Steuerfreiheit profitieren.

Die Regelung gilt nur für Mietverträge, die zwischen dem 8. September 2024 und dem 31. Dezember 2026 abgeschlossen werden. Außerdem muss der Vertrag mindestens drei Jahre laufen.

Bisher lag die Grenze für steuerfreie Wohnungen bei 120 Quadratmetern. Jetzt hebt man sie auf 140 Quadratmeter an. Das dürfte vor allem Eigentümer größerer Wohnungen freuen.

Wichtige Punkte der neuen Regelung:

Kriterium
Bedingung
Mindestleerstand
Mindestens 36 Monate vor der Neuvermietung
Steuerfreie Mietdauer
Bis zu 36 Monate auf Mieteinnahmen
Mietvertragszeitraum
Abschluss zwischen 8. September 2024 und 31. Dezember 2026
Mindestmietdauer
3 Jahre
Max. Wohnunggröße
Erhöhung von 120 m² auf 140 m²
Kurzzeitvermietung
Registrierung mindestens 1 Jahr vor Umstellung auf Langzeitmiete erforderlich

Mit diesen Anpassungen bekommen Eigentümer mehr Sicherheit und Flexibilität. Gleichzeitig tauchen plötzlich tausende leerstehende Wohnungen wieder auf dem Markt auf.

Gerade Familien und Angestellte in Regionen mit Wohnungsnot, zum Beispiel auf den Inseln oder in Touristengebieten, dürften das merken. Ob das wirklich reicht, um die Wohnungssituation zu entspannen? Das bleibt wohl abzuwarten.

Creta Times

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