In Griechenland flog eine kriminelle Organisation auf, die systematisch falsche Angaben nutzte, um staatliche und europäische Agrarsubventionen abzugreifen.
Die Gruppe arbeitete mit klarer Hierarchie und setzte gefälschte Dokumente ein. Sie kooperierte mit Buchhaltern und Beamten, um Millionen Euro zu erschleichen.
Im Fokus stand der OPEKEPE, die Behörde für EU-Agrarförderungen in Griechenland.
Die Polizei startete eine groß angelegte Operation. Sie nahm 36 Verdächtige fest, darunter führende Mitglieder der Organisation.
Das Netzwerk nutzte komplexe Methoden wie falsche Anträge, Scheinübertragungen und Geldwäsche, um ihre Einnahmen zu verstecken. Die Ermittlungen zeigen, wie tief die Machenschaften reichten und wie sehr sie die Interessen von EU und Griechenland verletzten.
Hauptpunkte
- Die kriminelle Gruppe nutzte systematisch falsche Angaben zur Betrug von Agrarsubventionen.
- Eine klare Organisationsstruktur ermöglichte die gezielte Durchführung der Straftaten.
- Der OPEKEPE wurde als zentrale Einrichtung für die illegalen Aktivitäten gezielt ausgenutzt.
Vorgehensweise der Organisationsmitglieder bei der Durchführung der Straftaten

Die Mitglieder suchten gezielt landwirtschaftliche Flächen und Weidegebiete, die vorher nicht erfasst waren. Sie trugen diese Flächen dann fälschlicherweise in offiziellen Systemen ein, vor allem in der Anwendung zur Flurstückserfassung (ähnlich dem System E9).
Als Eigentümer oder Mieter tauchten entweder Gruppenmitglieder selbst oder ahnungslose Dritte auf. Oft löschten sie die Eintragungen kurz nach der Registrierung wieder oder gaben vage Gründe wie „Aktualisierung“ oder „Fehlerhafte Eingabe“ an.
Für die Anträge nutzten die Mitglieder verschiedene Wege. Sie reichten sie entweder über offizielle Annahmestellen (vergleichbar mit Zentren K.Y.D.) ein oder verwendeten digitale Zugangsdaten, die an das Steuerportal taxis erinnern.
Sie profitierten von der Erfahrung einiger leitender Mitglieder, die die Schwachstellen im System kannten. Im Jahr 2025 meldeten sie massenhaft Flächen als „nicht bewirtschaftet“ und legten dafür teilweise leere Dokumente vor – angeblich Bestätigungen von Behörden oder Identitätsnachweise.
So umgingen sie Registrierungspflichten und kassierten kurzfristig mehr oder zusätzliche Fördergelder. Bei den Anträgen machten sie auch falsche Angaben zur Anzahl des Viehs.
Die gemeldeten Zahlen passten oft nicht zu den offiziellen Viehzählungen. Besonders bei Rindern in bestimmten Altersklassen schummelten sie, weil es dort hohe Förderquoten gab.
Ihr Ziel: Durch diese Tricks wollten sie höhere Fördergelder abgreifen und größere Weideflächen sichern. Sie arbeiteten eng mit externen Dienstleistern wie Buchhaltern und Mitarbeitern der Annahmestellen zusammen.
Diese Helfer erstellten, reichten ein und bearbeiteten die Anträge. Ohne deren Unterstützung hätten die Betrüger kaum so erfolgreich sein können.
Die angegebenen landwirtschaftlichen Flächen lagen meist weit entfernt von den Wohnorten der „Eigentümer“. Eine echte Bewirtschaftung war dadurch praktisch ausgeschlossen.
Die Organisation verteilte die Rollen ziemlich klar:
- Ein 38-jähriger Mann führte die Gruppe an. Er hatte viel Erfahrung mit Förderanträgen, weil er zuvor in zertifizierten Antragseinreichungszentren gearbeitet hatte. Mit seinem Know-how spürte er gezielt förderfähige Flächen im ganzen Land auf, die noch niemand beantragt hatte.
- Andere Mitglieder halfen bei der Datensammlung, der Vorbereitung der Anträge und der Kommunikation mit externen Partnern.
- Wieder andere kümmerten sich um gefälschte Dokumente und den Kontakt zu sogenannten „Frontpersonen“, die zwar als Eigentümer auftraten, aber keine Rechte an den Flächen hatten.
Vor Ort führten sie Kontrollmaßnahmen durch. Sie fuhren oft abends mit eigenen Autos auf die Flächen, machten Fotos und sammelten Daten.
So wollten sie den Eindruck erwecken, die Flächen würden tatsächlich bewirtschaftet – falls mal eine Kontrolle kam.
Maßnahmen der Straftäter | Beschreibung |
|---|---|
Identifikation ungemeldeter Flächen | Auswahl von Böden und Weideflächen, die noch nicht in offiziellen Datenbanken erfasst sind |
Falscheintragungen in Systemen | Nutzung von Identitäten Dritter, oft „Vitrinenpersonen“, für die Registrierung der Flächen |
Maschinelle Antragstellung | Nutzung von Kompetenz in offiziellen Einreichungsverfahren, Ausnutzung systematischer Schwächen |
Abgabe falscher Dokumente | Einreichen von leeren oder gefälschten Bescheinigungen zur Umgehung von Meldepflichten |
Manipulation der Tierbestandszahlen | Falschangaben zu Viehbeständen, um höhere Förderungen zu erhalten |
Zusammenarbeit mit Dienstleistern | Einbindung von Buchhaltern und Verwaltungsmitarbeitern zur Unterstützung der Antragstellung |
Kontrolle der Flächen vor Ort | Organisation von Standortüberprüfungen und Sichtfahrten, insbesondere in ländlichen Gebieten |
Mit dieser Methode griff die Gruppe große Summen illegaler Fördergelder ab. Sie nutzten das System für Landwirtschaftsförderungen ziemlich dreist und effizient aus.
Fachwissen, Täuschung, gefälschte Dokumente und gezielte Kontrollen vor Ort – all das sicherte dem Netzwerk lange Zeit Erfolg. Wer hätte gedacht, dass so ein System so lange durchhält?
Strukturiertes und mehrstufiges System der Geldwäsche aus illegalen Einnahmen
Das organisierte Netzwerk nutzte ein ziemlich ausgeklügeltes, mehrstufiges System, um Gelder aus unrechtmäßigen Agrarsubventionen zu waschen.
Ihr Ziel: die Herkunft der Gelder zu verschleiern, Kontrollen zu umgehen und die Einnahmen Stück für Stück in den Alltag einzuschleusen.
Wichtigste Merkmale des Systems:
- Die illegalen Subventionen landeten auf Konten von Leuten, die falsche Eigentumsangaben oder viel zu hohe Viehbestände gemeldet hatten.Viele Empfänger meldeten keine landwirtschaftlichen Einkünfte für die Jahre 2023-2024, und ihre Jobs hatten rein gar nichts mit Landwirtschaft zu tun.
- Die erhaltenen Gelder gingen dann sofort weiter – meist auf Konten von Verwandten oder Komplizen, um die Spur zur eigentlichen Straftat zu verwischen.
- Dritte traten als Mittelsmänner auf und führten Abhebungen, Überweisungen oder Einzahlungen durch.Dadurch wurde es für Ermittler noch schwieriger, den Geldfluss nachzuvollziehen.
- Sie stellten gefälschte Rechnungen für Geschäfte aus, die es nie gab.Am Ende kamen 393 solcher Rechnungen mit einem Gesamtwert von über 1,7 Millionen Euro zusammen – das sollte echte Geschäftserlöse vortäuschen.
- Moderne Finanztechnologie spielte ebenfalls eine Rolle: Wettkonten und spezielle Apps dienten zur Einzahlung und internen Übertragung von Geldern.Die digitale Verschleierung wurde dadurch noch eine Spur raffinierter.
- Mit dem „gewaschenen“ Geld kauften sie teure Sachen – Pkw, Motorräder, landwirtschaftliche Maschinen, Uhren und Schmuck.
- Krypto-Wallets kamen ins Spiel, um die Herkunft der Gelder noch weiter zu verschleiern.
- Sie täuschten Eigentumsüberträge, Adressänderungen und sogar Scheidungen vor, um eine Beschlagnahme zu verhindern.
Beschlagnahmte Gegenstände bei Durchsuchungen:
Gegenstand | Menge | Bedeutung |
|---|---|---|
Pkw (Personenkraftwagen) | 14 Fahrzeuge | Produkt der Geldwäsche |
Zweiräder | 4 Motorräder | Produkt der Geldwäsche |
Mähdrescher | 1 Maschine | Produkt der Geldwäsche |
Kryptowährungs-Karten | 2 Karten | Zur Verschleierung von Geldquellen |
Schmuck und Uhren | zahlreich | Wertanlagen aus illegalen Mitteln |
11 Geräte | Beweismittel | |
Computer und digitale Speichermedien | Mehrere | Beweismittel und Datenquellen |
„Frappe“: Verdacht auf 2,5 Millionen Geldwäsche und illegale Bereicherung auf Kreta

Georg Xylouris, auf Kreta besser als „Frappe“ bekannt, steht gerade im Zentrum einer Untersuchung wegen Verdachts auf Geldwäsche.
Ermittler fanden angeblich ein Vermögen von etwa 2,5 Millionen Euro aus den Jahren 2021 bis 2023 sowie acht Fahrzeuge in seinem Besitz – darunter sogar ein Jaguar.
Xylouris weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Er sagt, er besitze lediglich ein Arbeitstransportfahrzeug, mit dem er täglich Futtermittel transportiere.
Seiner Meinung nach sind die Behauptungen falsch, und er kündigt an, rechtlich gegen alle vorzugehen, die seine Unschuld anzweifeln.
Untersuchungsergebnisse der Anti-Geldwäsche-Behörde
Die unabhängige Behörde, geleitet von einem erfahrenen Justizbeamten, schaute sich Xylouris‘ finanzielle Lage genauer an.
Sie stellte fest, dass er keine korrekten Vermögensnachweise vorgelegt hat, obwohl er eigentlich dazu verpflichtet war.
Das nicht erklärbare Vermögen beläuft sich auf mehrere Millionen Euro.
Außerdem entdeckte man mehrere Autos, die auf seinen Namen laufen.
Er soll Fördermittel für Flächen auf Chios erhalten haben.
Später gab er an, das sei ein Versehen gewesen, aber das Geld wurde weder zurückgezahlt noch offiziell zurückgefordert.
Weiterer Verlauf der Ermittlungen
Die Behörde hat ihren Bericht an die Staatsanwaltschaft weitergegeben. Dort prüfen die Ermittler, ob Verstöße gegen Vermögensnachweisgesetze vorliegen.
Gleichzeitig bekommt das Rechnungshofamt den Fall zur weiteren Überprüfung. Das Amt kann Geldstrafen verhängen, falls es dazu kommt.
Die Ermittlungen laufen noch. Die Beamten schauen sich auch an, ob es Anzeichen für Geldwäsche gibt.
Falls sich dieser Verdacht bestätigt, startet ein neues Strafverfahren.
Fakten | Details |
|---|---|
Geschätztes unerklärtes Vermögen | 2,5 Millionen Euro |
Anzahl der Fahrzeuge | 8 (einschließlich einer Jaguar) |
Angegebene Förderung | Flächen auf Chios |
Rechtliche Schritte von Xylouris | Ankündigung von Klagen gegen Verleumdungen |
Xylouris zeigt sich unbeirrt. Er sagt, dass er sich nicht einschüchtern lässt und die Angelegenheit vor Gericht bringen will.


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