Griechenland zeigt im Moment eine spannende Mischung aus wirtschaftlicher Stabilität und strikter Haushaltsdisziplin.

Dieses Gleichgewicht senkt die Finanzierungskosten und macht griechische Vermögenswerte attraktiver.
Solange Wachstum, Primärüberschüsse und Schuldqualität stimmen, bleibt Luft nach oben bei der Kreditwürdigkeit.
Die Bewertungen der anerkannten Ratingagenturen spiegeln diese Entwicklung wider.
Niedrige Risikoprämien bei Staatsanleihen und das kleine Zinsgefälle zu deutschen Anleihen zeigen, dass Investoren mehr Vertrauen haben.
Das schafft mittelfristig echt gute Bedingungen für Investitionen in Griechenland.
Entwicklung durch heimische Triebkräfte, nachhaltige Perspektiven
Die griechische Wirtschaft wächst vor allem wegen starker heimischer Nachfrage und mehr Investitionen.
Externe, kurzfristige Effekte spielen dabei kaum eine Rolle.
2024 lag das Wachstum bei 2,3 %, also deutlich über dem Eurozonen-Schnitt von 0,9 %.
Für die Jahre 2025 bis 2028 rechnet man mit ähnlich guten Zahlen.
Die Dynamik kommt hauptsächlich aus drei Richtungen:
- Privatkonsum
- Höhere Beschäftigung
- Beschleunigte Investitionen
Ein Teil dieser Investitionen fließt über das Wiederaufbau- und Resilienzprogramm (RRP).
Griechenland kann hier rund 36,6 Milliarden Euro mobilisieren, was etwa 16 % des BIP ausmacht.
Kennzahl | Wert 2024 | Wert 2023 |
|---|---|---|
Wirtschaftswachstum | 2,3 % | – |
Arbeitslosenquote | 7,9 % | 9,8 % |
RRP-Mittel (gesamt) | 36,6 Mrd. € | – |
Die Arbeitslosenquote fiel von 9,8 % auf 7,9 % in nur zwölf Monaten.
Das stärkt die Investitionsfähigkeit des Landes.
Auch das Bankensystem steht inzwischen stabiler da und schafft mehr Spielraum für Investitionen.
Wichtige Faktoren für nachhaltiges Wachstum:
- Stabile und steigende Binnenkaufkraft
- Effektive Nutzung von EU-Mitteln (RRP)
- Verbesserung der Beschäftigungssituation
- Stärkung des Finanzsystems
Fiskalische Zuverlässigkeit, abnehmende Schuldenquote. Einige Statistiken
Griechenlands Staatsfinanzen sehen aktuell ziemlich solide aus.
2024 lag der Gesamtüberschuss bei 1,3 % des BIP.
Der Primärüberschuss schaffte sogar 4,8 % des BIP.
Die Staatseinnahmen lagen 9,5 % über dem Budget – ein Zeichen für bessere Steuereinhaltung und weniger Schwarzarbeit.
Jahr | Gesamtergebnis (% BIP) | Primärüberschuss (% BIP) | Schuldenquote (% BIP) |
|---|---|---|---|
2020 | – | – | 210 |
2024 | 1,3 | 4,8 | 153,6 |
2026* | 0,7 | – | 141 |
2030** | – | – | 125 |
* Prognose Europäische Kommission
** Prognose Internationaler Währungsfonds (IWF)
Trotz höherer Sozialausgaben und steigender Verteidigungskosten bleibt die fiskalische Entwicklung stabil.
Die EU-Kommission rechnet für 2025 mit einem Überschuss von 0,7 % und für 2026 mit 1,4 % des BIP.
Die Schuldenquote geht klar runter.
Von fast 210 % des BIP in 2020 auf 153,6 % in 2024 – immer noch hoch, aber der Trend passt.
Bis 2026 soll sie auf 141 % sinken, bis 2030 auf 125 %.
Wichtige Punkte beim Schuldenprofil:
- 100 % der Schulden haben einen festen Zinssatz (nach Swaps)
- Durchschnittliche Laufzeit: etwa 18,7 Jahre
- Rund 74 % der Schulden liegen bei offiziellen Gläubigern
- Liquide Mittel: ca. 40 Milliarden Euro (ungefähr 16 % des BIP)
Diese Reserven decken die Finanzierung für drei Jahre ab.
Das Risiko durch Marktschwankungen bleibt so gering.
Investoren reagieren darauf mit Zuversicht.
- Stabile Überschüsse trotz Herausforderungen
- Hohe und sinkende Schuldenquote
- Langfristige, festverzinsliche Schuldenstruktur
- Große Liquiditätsreserven als Sicherheit
- Positive Auswirkungen auf Investitionsklima und Vertrauen
Externe Ungleichgewichte, Inflation und externe Risiken
Der Außenbereich bleibt eine der größten Schwächen.
2024 lag das Leistungsbilanzdefizit bei 6,9 % des BIP.
Die Nettoauslandsinvestitionsposition: minus 130,4 %.
Heißt: Griechenland schuldet dem Ausland mehr, als es selbst besitzt.
Finanzielle Hintergründe
Jahr | Leistungsbilanzdefizit (% des BIP) | Nettoauslandsinvestitionsposition (%) |
|---|---|---|
2024 | -6,9 | -130,4 |
Prognose (2 Jahre) | -8,1 | – |
Prognose 2029 | -4,1 | – |
Das Defizit entsteht vor allem durch zu wenig Ersparnisse und eine hohe Importabhängigkeit bei Investitionen.
Die Wirtschaft ist heute viel offener, und die Exporte haben sich seit 2010 verdoppelt.
Direkte ausländische Investitionen und EU-Mittel helfen, die Risiken zu dämpfen.
Inflationentwicklung
Die Inflation bleibt wohl über dem Zielwert von 2 %.
Das liegt an der offenen Wirtschaft und äußeren Einflüssen.
Außenpolitische Spannungen, Handelsschutz und extremes Wetter belasten die Wirtschaft.
Die direkte Auswirkung von US-Politik ist allerdings gering.
Externe Risiken
- Handelsschutzmaßnahmen: Machen Export- und Importgüter teurer.
- Geopolitische Spannungen: Können Handel und Investitionen beeinflussen.
- Klimatische Ereignisse: Stören Lieferketten und Produktion.
- Abhängigkeit vom Ausland: Die hohe Importneigung bleibt ein Schwachpunkt.
Positive Trends
- Die Exportfähigkeit steigt durch mehr Wettbewerbsfähigkeit und niedrigere Arbeitskosten.
- Erneuerbare Energien werden wichtiger und senken die Abhängigkeit von Energieimporten.
- EU-Hilfen und ausländische Investitionen stärken die finanzielle Stabilität.
Zusammenfassung der Risiken und Chancen
Faktor | Wirkung auf Wirtschaft |
|---|---|
Leistungsbilanzdefizit | Belastet Finanzierungsfähigkeit |
Niedrige Ersparnisse | Erhöht Abhängigkeit von Auslandskapital |
Steigende Exporte | Verbessert Zahlungsbilanz und Wettbewerbsfähigkeit |
Inflation > 2 % | Belastet Kaufkraft und Konsum |
Geopolitische Spannungen | Erhöhen Unsicherheiten und Risiko |
Stärkere Nutzung Erneuerbarer | Reduziert Energieimporte und stärkt heimische Produktion |
Die Wirtschaft in Griechenland kämpft weiter mit Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen wachsende Exporte und mehr Offenheit neue Perspektiven.
Externe Risiken bleiben aber ein Thema, das man nicht unterschätzen sollte.
Banken und regulatorischer Rahmen: Von der Sanierung zur Unterstützung des Wachstums
Griechenlands Banken haben in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt. Besonders die notleidenden Kredite konnten sie deutlich senken.
Programme wie „Hercules“ haben geholfen, die Quote notleidender Forderungen großer Banken von 32 % im Jahr 2020 auf nur noch 2,9 % zu drücken. Das ist schon ein ziemlicher Sprung.
Auch bei der Kapitalausstattung sieht es besser aus. Der durchschnittliche CET1-Ratio liegt jetzt bei 16 % – das ist sogar über dem europäischen Schnitt.
Die Stresstests der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) zeigen, dass griechische Banken weniger Kapitalverluste erwarten müssen als viele ihrer EU-Kollegen.
Die Kapitalstruktur spielt hier eine wichtige Rolle. Weniger latente Steueransprüche sorgen dafür, dass Banken ihre Kapitalbasis schneller und sicherer stärken.
Das bringt Stabilität und schafft mehr Vertrauen bei Investoren und Kunden. Klingt erstmal solide.
Auch der regulatorische Rahmen hat sich spürbar verbessert. Mehrere Reformrunden haben die Governance der Finanzinstitute gestärkt.
Dank EU- und Eurozonen-Mitgliedschaft gibt es jetzt mehr politische und wirtschaftliche Verlässlichkeit. Für Investoren ist das ein echter Pluspunkt.
Ein breiter politischer Konsens für nachhaltige Finanzpolitik trägt zusätzlich zur Stabilität bei. Das hilft, die Staatsschulden tragbar zu halten und zieht langfristig Investitionen an.
Faktoren für den Fortschritt im Bankensektor | Wichtige Werte und Entwicklungen |
|---|---|
Reduzierung notleidender Kredite | Von 32 % (2020) auf 2,9 % |
Kapitalausstattung (CET1) | Durchschnittlich 16 % |
Ergebnisse der EBA-Stresstests | Geringere Kapitalverluste als EU-Durchschnitt |
Verbesserte Kapitalstruktur | Schnellere Reduktion latenter Steueransprüche |
Reformen im regulatorischen Rahmen | Bessere Governance und Aufsicht |
Politische Stabilität und EU-Mitgliedschaft | Erhöhte politische und wirtschaftliche Glaubwürdigkeit |
Nachhaltige Finanzpolitik | Stützung der Schuldenlast und Investitionsgeschichte |
Das Bankensystem steht heute deutlich stabiler da. Banken können wieder mehr Kredite an Unternehmen und Privathaushalte vergeben.
So entsteht Rückenwind für die wirtschaftliche Entwicklung. Das schafft Chancen für nachhaltiges Wachstum.
Strengere Regeln, bessere Kapitalausstattung und ein stabileres politisches Umfeld helfen, dass Banken als Finanzierungsquelle wieder besser funktionieren. Das wird in den nächsten Jahren wohl eine wichtige Grundlage für neues Vertrauen und weitere Investitionen bilden.
- Sanierung erfolgreich: Notleidende Kredite stark gesunken.
- Starke Kapitalbasis: Überdurchschnittlicher CET1-Ratio.
- Sichere Struktur: Verbesserung durch schneller fallende latente Steueransprüche.
- Stabile Rahmenbedingungen: Verbesserte Governance und EU-Integration.
- Politische Unterstützung: Einheitliche nachhaltige Fiskalpolitik.
- Wachstumsförderung: Bessere Kreditvergabe dank geringerer Risiken.
Was bedeuten all diese Entwicklungen für die Anlagestrategie
Die Risikoprämie Griechenlands bleibt auf einem Abwärtstrend. Vorausgesetzt, das Land hält die Primärüberschüsse und investiert weiter in die eigene Produktionsbasis.
Gerade diese Faktoren stärken das Vertrauen der Investoren und festigen das wirtschaftliche Fundament. Ohne sie geht’s vermutlich nicht.
- Primärüberschüsse beibehalten: Stabiles Haushaltsmanagement bleibt entscheidend, um die Verschuldung zu senken.
- Investitionen fördern: Mehr Produktionskapazitäten sorgen langfristig für nachhaltiges Wachstum.
- Reformen fortsetzen: Strukturelle Anpassungen stärken die Wettbewerbsfähigkeit und steigern das Vertrauen der Märkte.
Internationale Agenturen bewerten die Risiken mittlerweile recht ausgewogen. Kurzfristig scheinen die größten Gefahren unter Kontrolle.
Impulse für bessere Kreditbewertungen gibt es – vor allem, wenn nachhaltige Haushaltsüberschüsse und Reformen die Schuldenquote weiter drücken.
Risiken, die man im Blick behalten sollte:
- Schwächung der Haushaltsdisziplin: Wenn die Budgetvorgaben nicht mehr eingehalten werden, könnte das Vertrauen der Märkte leiden.
- Verpflichtungen nicht erfüllen: Bleiben Reformen oder Investitionen aus, drohen negative Folgen.
- Externe wirtschaftliche Faktoren: Änderungen im Außenhandel oder neue Handelsbarrieren könnten die Entwicklung bremsen.
- Anhaltend hohe Inflation im Dienstleistungs- und Energiesektor: Das drückt auf die Kaufkraft und erhöht die Kosten.
Investoren setzen gezielt auf Vermögenswerte, die vom sinkenden Länderrisiko profitieren. Man sollte aber die externen Ungleichgewichte und Inflationstrends immer im Auge behalten.
Ein disziplinierter Ansatz hilft, Chancen zu nutzen und Risiken zu begrenzen. Ganz ohne Bauchschmerzen geht das selten.
Faktor | Bedeutung für die Anlagestrategie |
|---|---|
Primärüberschuss | Stärkung der finanziellen Stabilität |
Investitionen | Ausbau der Produktionsbasis und langfristiges Wachstum |
Reformen | Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Risikominderung |
Externe Risiken | Erfordern erhöhte Aufmerksamkeit und flexible Anpassungsmöglichkeiten |
Inflation | Einfluss auf Kostenstruktur und Konsumverhalten |
Wer heute in Griechenland investiert, findet eine bessere Ausgangslage als noch vor ein paar Jahren. Trotzdem sollte die Strategie flexibel genug bleiben, um auf Marktverwerfungen oder externe Schwächen reagieren zu können.
Am Ende geht es bei der Anlagestrategie darum, von der allmählichen Verbesserung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten zu profitieren. Disziplin und Kontrolle bleiben dabei das A und O.
Was bringt die Zukunft der griechischen Wirtschaft, wenn die EU-Gelder versiegen?
Die griechische Wirtschaft wächst momentan. Trotzdem fragen sich viele, wie das Land ohne EU-Hilfen klarkommen soll.
Die finanzielle Unterstützung aus dem Recovery and Resilience Facility (RRF) Programm läuft 2026 aus. Danach, so schätzen viele, könnte das Wachstum auf etwa 1 % pro Jahr absacken.
Wichtige Herausforderungen für Griechenland:
- Investitionen aufrechterhalten: Ohne EU-Gelder muss Griechenland neue Wege finden, um Geld in Unternehmen und Technologie zu stecken.
- Demografischer Wandel: Die Bevölkerung wird älter. Weniger Arbeitskräfte, weniger Dynamik – das bremst das Wachstum.
- Arbeitsmarktprobleme: Fehlende Flexibilität und Ungleichgewichte erschweren die Lage.
Die Europäische Kommission meint, Griechenland wächst 2025 bis 2027 wohl noch knapp über 2 %. Danach sieht’s vermutlich weniger rosig aus.
Die OECD nennt den RRF als Hauptmotor für das aktuelle Wachstum. Aber auch sie bezweifelt, dass Griechenland dieses Tempo ohne Hilfe halten kann.
Fokus auf neue Wirtschaftsmodelle
Analysten sagen, Griechenland muss sein Wirtschaftsmodell anpassen, um auf Dauer stabil zu bleiben.
Dazu gehören:
- Technologie und Innovation verstärken
- Exportwachstum ankurbeln
- Mehr Ersparnisse schaffen
- Produkte mit höherem Mehrwert produzieren
Das Ziel: Weg von der „Kaffeehaus-Wirtschaft“, hin zu mehr Produktivität und echter Nachhaltigkeit. Klingt einfacher, als es ist – aber irgendwas muss passieren.
Investitionsentwicklung und EU-Gelder
Der RRF hat die Investitionen in Griechenland ordentlich gepusht. In diesem Jahr sollen sie um 7,5 % wachsen. 2026 könnten es sogar 10 % sein.
Diese Zahlen hängen ziemlich stark am Tropf der EU-Gelder. Nach 2026 werden die Effekte zwar noch spürbar bleiben, aber ohne neue Quellen droht ein herber Rückgang.
Faktoren der EU-Förderung | Beschreibung |
|---|---|
Next Generation EU (NGEU) | Programm zur Stärkung der Wirtschaft über 6 Jahre |
Schwerpunkt | Digitalisierung und grüne Technologien |
Wirkung | 1–1,5 % Wachstumsschub für Südeuropa |
Was bleibt zu tun?
Griechenland steht an einem Wendepunkt. Das Land muss endlich den Übergang zu einem neuen Wirtschaftsmodell schaffen, das auf Innovation und Produktivität setzt.
Anders wird Griechenland nach dem Ende der EU-Finanzierung kaum eigenständig wachsen können. Die nächsten Jahre sind wirklich entscheidend, um die richtigen Weichen zu stellen.
Ohne diesen Wandel droht Griechenland erneut wirtschaftlich ins Stocken zu geraten. Trotz aller Fortschritte der letzten Jahre bleibt also einiges zu tun.

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