Die versunkene, antike Stadt Olous zwischen Elounda und der Halbinsel Spinalonga mit Stränden und Wanderrouten.
Einen Kilometer östlich von Elounda, in der Nähe der Windmühlen auf der Halbinsel Spinalonga und unter dem klaren, blauen Meer, liegt die versunkene antike Stadt von Olous.
Olous
In heutigen Ortsname von Elounda lebt die altgriechische Bezeichnung ‚Olous‘ fort. An einem Tag mit ruhenden Winden und Wellen ist es möglich neben der Kapelle von Anlipsis, Reste der Ruinen der berühmten Stadt unter dem Wasserspiegel zu erkennen.
Olous war eine der rund hundert Städte, welche auf Kreta schon im minoischen Zeitalter von etwa 3.000 bis 900 v.Chr. existierten. Olous wurde anschließend zur Hafenstadt der dorischen Bergstadt Dreros, welche während des 1. Jahrtausend v.Chr. den Norden um das heutige Neapoli beherrschte. Die Stadt hatte ein bekanntes Apollon-Heiligtum mit der Bronzegruppe von Leto, Apollon und Artemis, welche heute im Archäologischen Museum in Iraklion ausgestellt ist.
Den Höhepunkt seiner Macht erreichte Olous zwischen dem 5. und 2. Jahrhundert v.Chr. und hatte etwa 40.000 Einwohner. Die Stadt befand sich auf Augenhöhe mit Lato, Gortis, Ierapitna (Ierapetra) und Driros.
Zeitweise wurde die Stadt während ihrer Geschichte auch von Knossos regiert, wie dort gefundene Steintafeln belegen.
Olous stand in guten Beziehungen zu Ierapitna, dafür jedoch in ständigem Streit mit dem benachbarten Lato.
Olous war eine sehr lebendige und gedeihende demokratische Gemeinschaft und die Wahl eines neuen Stadtbürgermeisters fand jedes Jahr statt. Sie war autonom und hatten ihre eigenen Münzen und Wasserversorgung.
Gottheiten
Alle Götter und Göttinnen aus der griechischen Mythologie wurden in Olous verehrt, aber wie in den meisten Städten dieser Zeit auf Kreta, gab es daneben auch lokale Gottheiten.
Jedes Jahr gab es eine Festlichkeit zu Ehren einer Gottheit mit dem Namen Britomartis, was in einem besonderen kretischen Dialekt ‚Süße Jungfrau‘ bedeutet.
Es wurden viele Geschichten von Britomartis überliefert. Dazu gehört, daß das göttliche Mädchen so schön war, dass König Minos von ihr so bezaubert war, sodass er sie ständig begehrte. Britomartis floh vom König und nachdem sie die Gegend von Olous erreicht hatte, warf sie sich ins Meer, um sich umzubringen.
Aber sie geriet in die Netze einiger Fischer und wurde in die Stadt gebracht und nachdem man sich ihre Geschichte angehört hatte, beschlossen die Bürger, dass sie wirklich eine Göttin sein musste, um diese Qualen überlebt zu haben. So wurde sie zur Göttin Olous und der Bildhauer Daidalous erschuf eine große Statue von ihr.
Ein weiterer Mythos um die Stadt ist die Geschichte der ‚Hundert Brunnen‘.
Da die Bewohner der Gegend Angst vor den vielen Piraten hatten, welche ihr Gold und Schätze stehlen könnten, gruben sie einhundert Brunnen auf den Bergen von Oxa, südlich von Elounda. Neunundneunzig der Brunnen enthalten nur Wasser und wurden alle gefunden. Der letzte verbliebene Brunnen soll alle Reichtümer der alten Stadt beinhalten und wurde bis heute noch nicht entdeckt.
Untergang
Es gibt widersprüchliche Theorien, wieso Olous im Meer versunken ist. Eine Vermutung ist, dass die Stadt erstmals durch den Vulkanausbruch auf Santorini im Jahr 1.540 v.Chr. untergegangen ist.
Da die Stadt anschließend aber noch eine bedeutende Geschichte hatte und in jedem Fall noch im 2. Jahrhundert v.Chr. existierte, ist es wahrscheinlicher, dass sie mehr oder weniger natürlich und langsam versunken ist. Bis heute senkt sich der Osten von Kreta immer weiter ab, während sich der Westen weiter anhebt und somit die gesamte Insel langsam in westliche Richtung wandert.
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139,90 €Im 4. Jahrhundert n.Chr. gab es eine bedeutende ‚Wanderung‘ Kretas, als sich der Osten deutlich absenkte und sich der Westen anhob. Dabei wird Olous endgültig versunken sein und die vorgelagerte Halbinsel Spinalonga wurde nur noch durch den sumpfigen Isthmus mit dem Festland verbunden.
Einige der bisher gefundenen Stücke aus der alten Stadt sind im Archäologischen Museum von Agios Nikolaos zu sehen.
Von den Ruinen, welche alle aus römischer Zeit stammen, gibt es heute aber nur noch wenig zu sehen, da die Venezianer ab dem 15. Jahrhundert alles, was sie in der Gegend finden konnten – einschließlich der Steine der alten Ruinen – dazu benutzten, um die Salzgewinnungsanlagen und die Festung Spinalonga zu errichten.
Basilika
Mauerzüge und Reste der alten Hafenanlagen sieht man noch im Meer oder unter dem Wasserspiegel. Und auch noch während der byzantinischen Herrschaft hatte diese Gegend immer noch eine gewisse Bedeutung, da sich die Ruinen einer dreischiffigen Basilika hinter der ‚Kanal-Bar‘ (ein Restaurant hinter der Brücke bei den Mühlen) befinden.
Die Bodenmosaike der Basilika von Olous gehören zu den am besten erhaltenen auf Kreta, sind aber manchmal abgedeckt. Sie werden auf die zweite Hälfte des 5. Jahrhundert n.Chr. datiert und stammen somit aus frühchristlicher Zeit. Sie zeigen Fische und geometrische Motive und zwei in Fragmenten erhaltene Inschriften, welche Theodoulos, Antaxios und Helidoros als Spender erwähnen.
Wahrscheinlich liegen viele Artefakte und Gebäudeteile immer noch unter der Erde oder dem Meeresgrund. Deshalb steht die Gegend unter archäologischen Schutz und es darf weder gebaut noch gegraben werden.
Tipps:
Am Damm über den Isthmus zur Brücke befindet sich ein langer Sandstrand und auf der gegenüber liegenden Seite hinter der alten Salzgewinnung ein Kieselstrand.
Auch ein Besuch der ‚Kanal-Bar‘ mit herrlichem Ausblick über den Golf von Elounda und auf den Golf von Mirabello ist bei einer Besichtigung der Gegend zu empfehlen.
Halbinsel Spinalonga
Wanderungen und Sandstrände auf der Halbinsel Spinalonga.
Allgemein wird die vor Elounda liegende Landmasse als Halbinsel Spinalonga (was ‚Langer Dorn‘ bedeutet) bezeichnet. Bei den Einheimischen wird sie ‚Kolikitha‘ genannt, auch um sie von der Festungsinsel Spinalonga eindeutig zu unterscheiden.
Eigentlich ist ‚Kolikitha‘ keine Halbinsel mehr, da Endes des 19. Jahrhundert französische Ingenieure durch den sumpfigen Isthmus einen kleinen Kanal für Boote anlegten und darüber eine Brücke bauten.
Strand von Kolikitha
Im Osten erreicht man über einen befahrbaren Weg fast den Strand von Kolikitha. In der Nähe einer kleinen Kirche gibt es im Gelände einigen Platz zum Parken, da die etwa 10-minütige Fußstrecke zum Meer hinunter kaum zu befahren ist.
Blickwinkel der Drohne – Strand von Kolikitha und abgelegene Sandstrände:
Unten am Meer gibt es ein kurzes Stück Sandstrand in der Bucht und links davon, der Küste entlang in Richtung Norden, sind die Überreste einer römischen Villa und der Fokas-Kirche zu sehen. Davor liegt ein weiterer, schmaler Sandstrand.
An dieser Stelle sind die Byzantiner unter ihrem General Nikiforas Fokas im Jahr 960 gelandet, als sie Kreta von den Sarazenen zurückerobert haben. Fokas wurde später in Byzanz Kaiser und zur Erinnerung an seine erfolgreiche Landung wurde die Fokas-Kirche bei Kolikitha errichtet. Jedoch wurden viele Teile und Artefakte von der Kirche bis heute entwendet und sind in alle Winde zerstreut.
Vor der Halbinsel Spinalonga liegt eine weitere kleinere und kahle Insel im Meer mit der Bezeichnung ‚Agii Pundes‘, wo der Versuch scheiterte, die Kretische Wildziege ‚Kri-Kri‘ anzusiedeln.
Der Strand ist während des Tages in der Hauptsaison und insbesondere an heißen Tagen, wo auch noch viele Einheimische hinzukommen, völlig überlaufen, da er von vielen Ausflugsbooten aus Elounda und Agios Nikolaos angelaufen wird.
Allerdings gibt es weiter südlich, entlang der Küste zwei weitere, herrliche Sandstrände, welche nur die wenigsten Besucher kennen. Man folgt den ausgetretenen Pfaden, welcher nur zu Beginn etwas schwieriger entlang den Klippen vom Sandstrand Kolikitha zu begehen sind. Die anderen Strände erreicht man nach etwa 10 bis 15 Minuten zu Fuß.
Auch mit einem kleinen Boot sind beide Strände gut zu erreichen. Sie sind lang, geschützt und das Wasser ist flach und fällt nur langsam zum offenen Meer hinab.
Mehr Fotos von der Halbinsel Spinalonga und den Stränden:
Im Süden der Halbinsel
Folgt man nun von den Stränden entlang den Pfaden entlang der Küste und erklimmt die Höhe an den Klippen entlang, erreicht man ein Gelände, wo sich im 2. Weltkrieg eine deutsche Stellung für eine Küstenbatterie befand. Dieses erkennt man schon an dem alten Stacheldraht, welcher die Stellung zur Landseite sicherte. Alte Landminen hat der Autor keine entdeckt – und falls welche übrig geblieben sein sollten, dürften die dort zahlreich auftreten Ziegen diese im Laufe der Zeit schon entfernt haben. Festes Schuhwerk und längere Hosen gegen Dornen sind hier im Übrigen zu empfehlen.
Während der deutschen Besatzungszeit auf Kreta war der Golf von Mirabello durch je eine Küstenbatterie auf der Halbinsel Spinalonga und eine weitere auf der gegenüber liegenden Landseite geschützt. Die Geschütze wurden bei Kriegsende von den deutschen Soldaten aus ihren Stellungen und Höhlenbunkern gezerrt und über die Klippen gestürzt. Die Überreste der Geschütze sind heute ein beliebtes Ziel für Taucher (mehr darüber im anschließenden Video).
Folgt man der Küste weiter nach Süden und dann wieder nach Westen in Richtung der Brücke zur Halbinsel, so trifft man auf alte Salzminen und Steinbrüche.
Entlang der Ostküste und quer durch die Halbinsel
Folgt man von Strand von Kolikitha jedoch dem Pfad entlang der Küste nach Norden, so erreicht man die schön gelegene, kleine Kapelle Agios Fokas auf einer schmalen Landzunge. Der Pfad ist nicht schwer zu begehen und es ist eine schöne, 20 bis 30-minütige Wanderung.
Von hier aus kann man auch die Halbinsel Spinalonga über Pfade durchqueren. Allerdings muß man hin und wieder über einige alte, verfallene Steinmauern klettern und es gibt auch einige steilere Abschnitte hoch und hinunter zu begehen (klettern nicht notwendig) soviel viel Wildwuchs. Festes Schuhwerk und lange Hosen sind hier unerlässlich.
An manchen Stellen war der Pfad nicht immer eindeutig zu erkennen, aber zwischenzeitlich wurden Wanderweg-Markierungen aufgestellt. In der Vergangenheit hatten die lokalen Hirten die Pfade im übrigen oft auch deutlich mit hohen, aufeinander gesetzten Steinbrocken markiert, welche eindeutig als von Menschenhand gemacht, zu erkennen sind.
Wenn man über die kleine Anhöhe gelangt, sieht man eine herrliche, abgelegene Bucht. Von hier aus folgt man einfach dem Pfad in Richtung Westen und erreicht alte Zisternen und Gemäuer.
Dort trifft man auf einen nicht zu übersehende, alten Eselspfad mit hohen Steinmauern links und rechts. Diesen folgt man in Richtung Süden bis hinunter an die Elounda-Bucht, wo man auf einen gut befahrbaren Weg trifft. Diesem folgt man einfach bis zur Brücke über den Isthmus zurück.
Zum Nordende
Dem soeben beschriebenen Eselspfad kann man auch in die andere Richtung – nach Norden – begehen. Dies ist ein schöner und etwas längerer Wanderausflug und man kann dabei fast die der Festung Spinalonga gegenüberliegende Küste erreichen. Allerdings sind auch hier festes Schuhwerk und längere Hosen zum Schutz vor Dornen zu empfehlen.
Der Eselspfad führt nach einem tiefen Einschnitt und anschließender, etwas anstrengend zu erreichender Höhe zu einer alten, längst verlassenen Ansiedlung, wovon bis auf eine kleine Kirche (Agios Ioannis) nur noch Überreste vorhanden sind. Der Eselspfad ist bis hierhin nicht zu übersehen und gut zu begehen.
Anschließend ist es jedoch etwas schwieriger, einen Pfad bis gegenüber der Festung Spinalonga zu finden, welcher nicht dicht zugewachsen ist.
In dieser Gegend liegt eine antike Stätte namens Amilka, über welche nicht viel bekannt ist. Frühe Historiker erwähnen den Ort und der Platz soll nach dem Sohn von Atridis, dem König der Lakedämonier um etwa 1.200 v.Chr. benannt sein.
Dort wurden Gräber und sogar versteinerte Fossilien mit Abdrücken von menschlichen Körpern gefunden und auch Felsen und Steine wurden dort eindeutig von Menschenhand bearbeitet.
Wahrscheinlich liegen mehr Zeugnisse dieser antiken Stätte im davor liegenden Meer oder sind unter der Vulkanlava vom Ausbruch auf Santorini begraben.
Mehr Fotos von der Wanderung zum Nordende:
Video von der Halbinsel Spinalonga
(Dauer 5 min 37 sec)
Zur Karte mit Wegbeschreibung:
Hier klicken: Wegbeschreibung Halbinsel Spinalonga !
Wege und Pfade auf der Halbinsel Spinalonga
Weg 1 (befahrbar): Anfahrt zu den Stellplätzen vor dem Strand von Kolikitha (ca. 1 km).
Pfad 2: Fußmarsch hinunter zum Strand von Kolikitha (ca. 200 m).
Pfad 3: Fußmarsch zu den beiden anderen, abgelegenen Sandstränden (ca. 600-800 m).
Pfad 4: Querfeldein-Pfad entlang der Klippen am Südende zur alten Artillerie-Stellung und Steinbruch (ca. 1,5 km).
Pfad 5: Wanderung zur Kapelle Agios Fokas auf der östlichen Landzunge (unterwegs passiert man die Reste der Fokas-Kirche kurz nach dem Strand von Kolikitha; ca. 1,2 km).
Pfad 6: Querfeldein-Pfad zur Mitte der Halbinsel (ca. 1,2 km)
Pfad 7: Eselpfad (ca. 1 km)
Weg 8 (befahrbar): zur Brücke am Isthmus (ca. 800 m).
Pfad 9: Eselpfad nach Norden (ca. 1 km)
Pfad 10: Querfeldein-Pfad zu einer kleinen Badebucht und gegenüber der Festung Spinalonga (ca. 1,5 km).
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